Einsatzstarke Jahreshälfte

Ein Interview mit dem Ortsbrandmeister

Redakteur:

Guten Tag Herr Holsten. Sie sind als Ortsbrandmeister für Ihre Feuerwehr verantwortlich und somit bei den meisten Einsätzen mit dabei, ist das richtig?

Herr Holsten:

Guten Tag, ja das ist richtig. Da ich beruflich im Ort beschäftigt bin, gehöre ich zu einen der wenigen Feuerwehrfrauen & -männer, die tagsüber verfügbar sind. Das liegt an den wenigen Arbeitsplätzen in Gyhum. Aus Bockel versuchen wir noch Personen für die Tagesverfügbarkeit zu gewinnen, da dort mehr Arbeitsplätze vorhanden sind.

Redakteur:

Die Hälfte des Jahres ist nun schon rum. In dieser Zeit haben die Einwohner von Gyhum oftmals das Martinshorn oder sogar die örtliche Sirene gehört. Was sagen Sie zu der ersten Jahreshälfte?

Herr Holsten:

In 2018 ist es wirklich schon nach einem halben Jahr sehr extrem. Wir haben fast so viele Einsätze, wie im Vorjahr. Bezieht man sich auf den Wochenschnitt, so wurden wir jede Woche 1,19 mal alarmiert. Im Vergleich zum Vorjahr waren es zum damaligen Zeitpunkt gerade mal 0,42 Einsätze pro Kalenderwoche.

Redakteur:

Da erkennt man mit bloßen Auge schon eine deutliche Steigerung der Einsätze.
Herr Holsten, was meinen Sie, könnten die Ursachen für diese vielen Alarmierungen sein?

Herr Holsten:

Das ist nicht leicht zu sagen, da die Einsätze unterschiedliche Ursachen haben. Ein gravierender Unterschied zum Vorjahr sind die Flächenbrände. Dieses Jahr wurden wir auf Grund der enormen Hitze und Trockenheit bereits drei Mal alarmiert. Hinzu kommen die PKWs auf der Bundesautobahn BAB A1. Oftmals werden die Motoren so heiß, dass die PKWs Feuer fangen und wir alarmiert werden.

Redakteur:

Welche Art der Einsätze führt am häufigsten zu einer Alarmierung?

Herr Holsten:

Derzeit befinden sich die Einsatzarten BMA (Brandmeldeanlage) sowie FK1 (Feuer KFZ klein) ganz oben auf der Liste. Von diesen Arten hatten wir bisher jeweils acht Alarmierungen. Aber zum Glück sind die meisten Einsätze schnell abgearbeitet und nur mit leichtverletzten Personen.

Redakteur:

Können Sie mir sagen, wie viele Einsatzkräfte von Ihrer Feuerwehr an einem Einsatz im Durchschnitt beteiligt sind?

Herr Holsten:

Die Anzahl der Einsatzkräfte hängt von vielen Faktoren ab. Zum einen spielt die Uhrzeit eine große Rolle, wie eben schon bei der Tagesverfügbarkeit angesprochen. Des Weiteren ist auch der Wochentag von Bedeutung. Beispielsweise sind wir am Wochenende tagsüber sehr stark vertreten. Hinzu kommt die Art der Alarmierung, wird beispielsweise über die Sirene alarmiert, kommen auch viele Kameraden / Kameradinnen, die keinen Funkmeldeempfänger tragen. Dies ist aber selten der Fall.

Redakteur:

Trotz der vielen Einsätze, wie ist die Stimmung innerhalb Ihrer Wehr?

Herr Holsten:

Die Stimmung ist trotz der vielen Einsätze gut. Wir fiebern immer wieder darauf hin, mal eine Woche keinen Einsatz zu haben. Aber wenn unsere Hilfe benötigt wird, sind wir 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr einsatzbereit.

Redakteur:

Haben Sie vielen Dank, dass Sie und Ihre Kameraden Tag und Nacht bereit sind, um für unsere Sicherheit zu sorgen und stets einsatzbereit zu sein.

Herr Holsten:

Vielen Dank.